Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C erhalten.
Form: .4a .4b .4c .3d / .4a .4b .4c .3d // .4e .5-f .4e .5-f / .4g .5-h .4g .5-h,
Tonkommentar.
Das metrische Schema variiert in V.4/8 in der Kadenz: .3-d. tage in V. 12 und gedenke in V. 15 sind apokopiert zu lesen.
Inhalt: Gebetsstrophe, die um die Erlösung der Menschheit aus dem Zustand der Verdammnis bittet. Gott wird dabei zunächst (in Stollen I) »in einer mehrgliedrige[n] Apostrophe« (Zach, S. 152) als allmächtiger Beherrscher des Himmels, der Erde, des Meers und der Hölle adressiert, bevor im zweiten Stollen die Sündhaftigkeit menschlichen Lebens im traditionellen Bild der gefährlichen Schifffahrt in den Blick rückt. Der Abgesang wendet sich anschließend an die zweite göttliche Person, den suͤze[n] Krist (V. 11), der angesichts seines Erlösungstodes am Kreuz Erbarmen gegenüber seinen Geschöpfen zeigen möge.
Stephanie Seidl
C Kanz 66 = KLD 28 XVI 9; RSM ¹Kanzl/5/9Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 427rb | |||