Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: 2-a+2-b 2-c+2d / 2-a+2-b 2-c+2d // 2-e+3f / 2-g+2-h 2-g+2f
Aus ähnlichen Versen gebaute Kanzonenstrophe mit Steg und drittem Stollen. Die Entscheidung, alle Verse der Strophe als binnengereimte Vier- bzw. (im Steg) Fünfheber darzustellen, ist nicht nur aufgrund der Strophensymmetrie gerechtfertigt, sondern sie wird auch durch die Reimpunkte in der Handschrift bestätigt: Teilweise fehlen diese nach den Binnenreimen ganz (so etwa in I,2 u. 4 u. a.), teilweise scheinen sie nachträglich eingefügt worden zu sein (vgl. z. B. I,1 u. 2; II,1 u. ö.). Der Schreiber ist demnach wohl von langen binnengereimten Versen ausgegangen.
Inhalt: Minnedidaktisches Lied, das auf einen sommerlichen Natureingang in Str. I die Aufforderung an die Männer folgen lässt, sich durch ein tugendhaftes Leben die Liebe der Frauen zu verdienen (Str. II) und diese nicht durch Fehlverhalten zu beschädigen (Str. III).
Manuel Braun/Stephanie Seidl
C KonrW 55 = Schr XX 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 387rb | |||
I | |||
C KonrW 56 = Schr XX 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 387rb | |||
II | |||
C KonrW 57 = Schr XX 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 387rb | |||
III | |||