Überlieferung: Das Lied eröffnet das C-Korpus Ulrichs von Liechtenstein; innerhalb des ›Frauendienstes‹ (L) ist es die erste Liedeinlage. Die beiden Handschriften überliefern die vier Strophen parallel.
Form: (.)4a .4b / (.)4a .4b // .4c .4c .4c
Der Binnenreim wechselt in Str. II (verglichen mit I, III und IV) die metrische Position. Er ist in Str. I (guͤte/bluͤt) in beiden Handschriften aufgrund der ungleichen Endung unrein.
Inhalt: Das Loblied setzt mit einer Version des Unsagbarkeitstopos ein, die besonders im ›Frauendienst‹ als programmatische Ansage wirkt: Niemand könne die güete der Damen vollständig loben. Str. I–III ist gemeinsam, dass sie im Abgesang über das sehen mit der Nähe von Ich und Dame spielen, Str. IV fordert ein Entgegenkommen der Geliebten. Der Eindruck der Nähe zur Dame wird in Str. III und IV durch die direkten Anreden gesteigert. von Kraus, S. 522, wertet das Lied als »denkbar schlichte Strophe« mit »klapperige[m] Gang« und »herkömmliche[m] Inhalt«, und Schmid, S. 108, bemängelt, dass der Leserhythmus dieser ersten tanzwise (so die Überschrift in L) »geradezu hölzern wirkt.«
Simone Leidinger