Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist unikal im anonymen Freidank-Anhang in H überliefert. Sie bildet mit den drei folgenden Strophen eine Toneinheit.
Form: .4a .4b / .4a .4b // .4c .3-d .4c 3-d .3-d
Es liegt eine neunversige Stollenstrophe vor.
Inhalt: Appell an ein maßvolles Leben, dem eigenen Platz in der Gesellschaft entsprechend.
Wer schön und angemessen lebt, dem kann es nicht besser gehen. Streben nach zu Hohem führt zur Schande. Der eigene Platz ist zu erfüllen, dann ist der Kaiser einem gleichgültig, dessen Sorgen einem erspart bleiben.
Auffällig ist die deutliche Ich-Perspektive, durch die sich der Sprecher als exemplarisches Vorbild inszeniert.
Carl von Kraus (KLD II, S. 323) sieht Parallelen zu Freidank 114,9–12 und 73,20f.
Sandra Hofert
H Namenl/17vb 10 = KLD 38 h 10; RSM ¹ZX/6/1Zitieren | |||
![]() Heidelberg, UB, cpg 349, fol. 18rb | |||