Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist unikal im anonymen Freidank-Anhang in H überliefert.
Form: .3-a .3b .3-a .3b / 3-a 3b .3-a .3b // 4c .5c .8d .6d
Es liegt eine zwölfversige Stollenstrophe vor, wobei die beiden Stollen je aus sich wiederholenden Perioden bestehen. Unreiner d-Reim.
Inhalt: Verurteilung weltlicher Freuden, Hoffnung auf Sündenvergebung durch Reue.
Wer jemals Freude erfahren hat, trauert umso stärker, was der Sprecher auf sich bezieht: Er bereut, was er an Freude erlebt hat, denn was die Genüsse der Welt und (weltliche) Ehre lehren, ist falsch. Dieser falschen Lehre setzt der Sprecher seine entgegen: Für alle Missetaten gilt die Seele als Pfand, doch gibt es bei wahrer Reue Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes. Das Lied scheint sich als Ausdruck dieser wahren Reue zu präsentieren.
Sandra Hofert
H Namenl/17vb 15 = KLD 38 h 15; RSM ¹ZX/8/1Zitieren | |||
![]() Heidelberg, UB, cpg 349, fol. 18va | |||