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›De pollicito‹ (M Namenl/68v/2 1–5) Lied zurückDruckerTEI Icon

Überlieferung

M Namenl/68v/2 1–5

Kommentar

Überlieferung: unikal in M.

Form (lateinische Strophen): 5' 6 5' 6 / 5' 5' 6 5' ‖ abab aaba

Form (deutsche Strophe): 3a 4b / .3a 4b // 3a 3a .3b .3a

Kanzonenform. Reimschema und metrische Struktur der lateinischen Strophen und der deutschen stimmen überein. Die Provenienz der Strophenform (aus der mittelhochdeutschen, mittellateinischen oder provenzalischen Lyrik?) ist unklar (vgl. Beatie, S. 388ff.). Die Verwendung achtversiger Strophen könnte auf provenzalischen Ursprung hindeuten (vgl. Sayce, S. 187).

Inhalt: Die Liebe zu der einen Frau führt das singende Ich in ein Gefühlschaos, wie man es in der mittelalterlichen Lyrik selten so fahrig dargestellt findet. Frauenpreis, Dienstbekenntnis, Sorge, Schmerz, Liebesfeuer wechseln in rascher Folge. Die grammatische Spielerei in IV,8 ist typisch für die mittellateinische Lyrik, semantisch allerdings ist unklar, ob er die Geliebte oder das Publikum bzw. einen anonymen Dritten adressiert.

Mit der deutschen Strophe folgt ein erneuter Adressaten-Wechsel. Angesprochen wird, je nach Lesart, eine bestimmte Minnedame oder die Gemeinschaft der Frauen (siehe den Apparat), der Sänger ruft sie angesichts der heiteren Jahreszeit zur Freude auf. Die deutsche Strophe hat auf den ersten Blick keinen engen thematischen Bezug zu den lateinischen, die Beschreibung der Natur sowie der heitere Ton sind neu. Gemeinsam ist ihnen jedoch der Kontrast der Gefühle zwischen Freude und Trauer.

Ob die lateinischen Strophen nach Vorbild der deutschen gedichtet wurden oder umgekehrt bzw. ob beide unabhängig voneinander entstanden sind, lässt sich nicht entscheiden. Vielleicht weist die deutsche Strophe bereits auf das folgende Lied (besonders dessen ersten Vers) voraus (vgl. Sayce, S. 159ff.).

Theresa Höf‌le / Florian Kragl

Kommentar veröffentlicht am 12.03.2025.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 M Namenl/68v/2 1 = CB 171,1Zitieren
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Codex Buranus (München, BSB, Clm 4660), fol. 68v
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Codex Buranus (München, BSB, Clm 4660), fol. 68v
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 M Namenl/68v/2 5 = CB 171aZitieren
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