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›Kuͦnd ich mich wel ghehalden‹ (S Namenl/41va 1) DruckerTEI Icon

Überlieferung

S Namenl/41va 1

Kommentar

Überlieferung: Die Einzelstrophe ist unikal in der ›Haager Liederhandschrift‹ überliefert.

Form: .3-a .3-a .3b / 4-a .4b 4b / .3-c .3-c .4d / .4-c .4d .4d / .4-e 6-e .3-e .4f .4f

Carl von Kraus (KLD) greift an verschiedenen Stellen in den Text ein und vermutet durchgängige Vierhebigkeit mit Ausnahme der sechshebigen Verse 13, 14 und 17. Wenn man die Strophe als Kanzonenstrophe deutet, stechen die überlangen Stollen mit je sechs Versen ins Auge.

Inhalt: Minneklage, in der die Hoffnung auf göttlichen Lohn und Minnelohn überblendet werden.

Der Sprecher leidet an der Unerfülltheit seiner Minne (vgl. V. 12), doch ist er sich sicher: Würde er sich gut verhalten, könnte er Glück gewinnen (vgl. 1–3). So hofft er auf Gott als Minnehelfer: Christus weiß, dass der Sprecher eine Dame vor alle anderen stellt (er erhebt sie sogar auf die gleiche Ebene wie Gott, vgl. V. 15); Gott weiß, dass er gerne zu den Frohen gehören würde (vgl. V. 14). Interpretationsoffen bleibt der Schluss: dach mich tso liebe wert yr lijp (V. 16). Der Kummer scheint überwunden, obwohl eine Erhörung seines Dienstes durch die Dame nicht zu erfolgen scheint. Vielleicht kommt hier die Ambivalenz der Hohen Minne zum Ausdruck, die Freude im Leid, hier insbesondere verbunden mit der religiösen Erhöhung des Ichs durch seinen Dienst an Gott und der Dame.

Sandra Hofert

Kommentar veröffentlicht am 04.12.2024.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 S Namenl/41va 1 = KLD 38 s 70Zitieren
Digitalisat
Haager Liederhandschrift (Den Haag / 's-Gravenhage, Koninklijke Bibliotheek, Cod. 128 E 2 ), fol. 41va
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