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›Phillippos ein koning in Franckenrich was genant‹ (k Reg/BriefW 4–15) DruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: k bewahrt eine Reihe von zwölf locker gefügten fürstendidaktischen Strophen, deren argumentatives Zentrum das Motiv der vanitas darstellt. Dieser Strophenkomplex besteht wohl aus vier älteren Dreierbaren (Strn. I, II, VI; III-V; VII–IX; X–XII), von denen das dritte erstmals in D Namenl2 17–19 überliefert ist. Das zweite ist in k noch zweimal überliefert).

Form: Tonkommentar und dessen textspezifische Erläuterungen

Inhalt: Der Text ruft, um sein didaktisches Ziel zu erreichen, zahlreiche Exempelfiguren auf, die gleichermaßen aus dem Alten Testament, der Antike und dem Mittelalter stammen. Str. I ruft König Philipp von Frankreich auf, dem als letztes Kleid nur ein altes Leintuch bleibt. Mit einem solchen muss sich auch der in Str. II erwähnte ungenannt bleibende biblische Herrscher über elf Reiche bescheiden. Str. III bildet eine Gelenkstelle, indem sie einerseits an das Motiv des Totengewands anschließt – alle 100 römischen Kaiser sind, so führt sie aus, genauso nackt von der Erde gegangen wie sie auf sie gekommen sind –, andererseits eröffnet sie das Thema der Herrschers, der trotz seiner Macht sterben muss. Die Strn. IV und V führen dieses am Beispiel Alexanders, Ahasvers und Cosdras’ weiter, deren Macht und Reichtum sie nicht vor dem Tod bewahrt haben. Str. VI greift das Motiv des letzten Leintuchs aus den Strn. I und II auf und rekurriert außerdem wie die Strn. IV und V auf Alexander; zudem mahnt sie die heutigen Fürsten, sich ihrer Vergänglichkeit bewusst zu sein und ihr Verhalten hieran auszurichten. Die Strn. VII-IX stellen das Beispiel Belsazars vor, der den Leichnam seines Vater Nebukadnezar zerstreuen lässt, um dessen Rückkehr (an die Macht) zu verhindern, und leiten aus ihm die Kritik an denjenigen Fürsten ab, die ihre Vorgänger nicht gut behandeln bzw. sie allzu schnell vergessen. Die Strn. X–XII sind durch ihre sprachliche Gestaltung – das Satzmuster der Frage und die Stilmittel der Anapher und des Parallelismus prägen sie – genauso aneinander gekoppelt wie durch ihren Inhalt, nämlich die Aufforderung zu gerechter Herrschaft angesichts des Todes. Die Vergänglichkeit veranschaulichen sie an Königen, die nicht nur aus der Antike (Alexander, Hector, Caesar, Aristoteles, Virgilius) und der Bibel (David, Josua, Judas Makkabäus, Samson, Goliath) stammen, sondern auch aus der mittelalterlichen Geschichte (Karl der Große, Gottfried von Bouillon) und Literatur (Artus, Dietrich von Bern, Wittich, Heime). Den Kern dieser Zusammenstellung machen die topischen ›Neun Helden‹ aus, die seit dem 14. Jahrhundert vielfach in Literatur und Kunst bezeugt sind – je drei von ihnen kommen aus der Antike (Hector, Alexander, Caesar), dem Altem Testament (Judas Makkabäus, David, Josua) und dem Mittelalter (Karl, Artus, Gottfried von Bouillon). Hier ist der Katalog bis zur Unkenntlichkeit erweitert.

Manuel Braun

Kommentar veröffentlicht am 17.09.2016.
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Kolmarer Liederhandschrift (München, BSB, Cgm 4997), fol. 244va
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 I
 
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