Überlieferung: Die drei Strophen sind unikal in C überliefert und eröffnen dort das Korpus Albrechts von Raprechtswil.
Form: 4a 4a 3-b / 4c 4c 3-b // 4d 3-e 4d 4d 3-e
Es liegen elfversige Stollenstrophen vor. Beschwerte Hebung in II,7.
Inhalt: Frauenpreis und Minnehoffnung.
Die erste Strophe gibt einen Natureingang: Die frühlingshafte Natur erblüht und der Sprecher ist dank seiner Dame fröhlich wie die singende Nachtigall.
Diese Naturbildlichkeit geht in der zweiten Strophe in einen Frauenpreis über: Der Sprecher preist die Farben seiner Geliebten und ihre Tugenden. Er fordert sein Publikum auf, für ihn darum zu bitten, dass sie sein werden möge, dann hätte er dank der Engelsgleichen ein ›Paradies auf Erden‹ (vgl. II,4f.).
Sie hat Gewalt über zwei Sterne (ihre Augen), in denen er prophetisch die Zukunft lesen kann, so die dritte Strophe. Doch ob er sich in der Rolle des Weissagers bewähren wird, ob sein Wunsch, ihr nahe zu kommen, sich erfüllen wird, kann nur die Zukunft zeigen.
Sandra Hofert
C Rapr 1 = SMS 14 1 IZitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 193ra | |||
I | |||
C Rapr 2 = SMS 14 1 IIZitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 193ra | |||
II | |||
C Rapr 3 = SMS 14 1 IIIZitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 193ra | |||
III | |||