Überlieferung: Die drei unikal in C überlieferten Strophen bilden aus inhaltlichen Gründen ein Bar.
Form: Tonkommentar
Die meisten, aber nicht alle Verse lassen sich glatt alternierend lesen; mitunter sind Hebungsprall oder Tonbeugung zuzulassen.
Inhalt: Das Bar beginnt als Lobgedicht auf die septem artes liberales. Zunächst preist es, sich über die Einteilung in Trivium und Quadrivium hinwegsetzend, die Grammatik, die Logik, die Geometrie, die Arithmetik und die Astronomie sowie deren moralischen Nutzen für den Menschen. Während es diese also eher summarisch behandelt (Str. I), widmet es der Rhetorik (Str. II) und der Musik (Str. III) jeweils eine eigene Strophe. Damit verwandelt es sich unter der Hand in ein Lob des Sangspruchs, hebt es doch diejenigen artes hervor, die für die eigene Kunst die entscheidenden sind. Umgekehrt lässt es sich als Autorisierungsstrategie verstehen, wenn diese in gelehrtem Wissen fundiert wird. Str. III preist wieder die ›freien Künste‹ und knüpft damit an Str. I an.
Manuel Braun
C Reg 2 = HMS II 126.2; RSM ¹Regb/1/2Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 381va | |||
I | |||
C Reg 3 = HMS II 126.3; RSM ¹Regb/1/3Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 381va | |||
II | |||
C Reg 4 = HMS II 126.4; RSM ¹Regb/1/4Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 381vb | |||
III | |||