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Burggraf von Riedenburg, ›Ich horte wilent sagen ein mere‹ (C 4) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: In B (Der von Riedenburg) und B₂ (Der von Regensburg) ein­stro­phig. In C (Der von Riedenburg) ist die Strophenform an die der vorangehenden Strophe C Riedenb 3 angenähert; auch die Initialenfarbe in C markiert einen Tonzusammenhang (siehe sekundäre Lied­ein­heit).

Form: Isometrische Kanzonenform in C. Auch die Form in B₂B kann als Kanzone interpretiert werden. Nach einem anfänglichen Kreuzreim führen hier V. 5–7 die Reimklänge a und b weiter, die Strophe schließt mit einer Dreiversgruppe an c-Reimen ab; der Vers, der den c-Reim einleitet, bricht hier mit nur drei Hebungen aus der isometrischen Gestaltung aus.

B₂B: .4-a .4b / .4-a .4b // .4b .4-a .4-a 3c .4c .4c

C: .4-a .4b / .4-a .4b // .4-a .4-a 4c .4c

Aarburg, S. 418–421, verweist auf Tongleichheit der B₂B-Fassung mit dem anonymen altfranzösischen Lied Qui que de chanter recroie (R 1752).

Inhalt: Minneklage mit Dienstversicherung.

Die Kürzungen in C gegenüber B₂B betreffen V. 3 und 8. Mit V. 8 bekräftigt das Ich die lange Dauer seiner Liebe. Die Überlieferung von V. 3 ist in B₂B wohl gestört (vgl. auch die Diskussion bei MF/KU, S. 47).

Interessant ist die Varianz in V. 5 (BC: sorgen los/sorgen erlost, B₂: sigelos): In BC würde das Ich von Sorgen befreit, wenn die Geliebte sich seiner erbarmt. In B₂ wird die vorangehende Semantik von der herschaft der Minne wieder aufgegriffen, wenn es heißt, dass das Ich beim Entgegenkommen der Dame ›sieglos‹ sein würde. Eventuell ist das eine zweideutige Aussage zur Macht der Liebe, deren Sieg das Ich beschenken würde, eventuell ist die Überlieferung wie vorher gestört.

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 15.02.2022.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 C Riedenb 4 = MF 18,25Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 120ra
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