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Rubin, ›Do kust er do wol tusentstunt‹ (A 7–12) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Rubins Tagelied ist in A und C in kaum voneinander abweichendem Wortlaut überliefert, allerdings bietet A am Ende eine Strophe mehr (VI).

Die Stollenstrophe mit dem Schema .4a .4a .2b / .4c .4c .2b // .5d (.)6d 6d ist in den Handschriften, besonders in A, mit einigen Abweichungen überliefert: unterfüllter Vers AC II,8, A III,2, C III,9, A IV,7.8, A VI,4.7; überfüllter Vers A IV,9, A VI,3. Die Inquit-Formeln in I,7, IV,7, A VI,7 bilden entweder einen zweisilbigen Auftakt oder eine zusätzliche Hebung.

Die konventionellen Tagelied­motive (Klage über den Wächterruf, Weinen der Frau, Verleugnen des Tagesanbruchs, letzte Zärtlichkeiten, Verpflichtung zur tougen minne) reißt das Lied nur knapp an; Schilderung steht ganz im Hintergrund. Stattdessen vertieft das Lied die Bildlichkeit des Herzens-Inneren (I: Frau bittet um Herrschaftsgewalt in seinem Herzen; II: Mann gesteht ihr das zu; III: Herzens­tausch). In der zweiten Liedhälfte schließt sich das Bekennen der Figuren zu Liebe und Liebesschmerz an (III: Herzenstausch soll zum Streben nacheinander in steter liebe [C] / steter kele [A] führen; V: Dienstversicherung des Mannes; VI: Bekenntnis zum leit mit liebe tragen seitens der Frau). Diese dominante Innerlichkeit hat ihren Ort in den dialogischen Figurenreden, die in sämtlichen Strophen im Abgesang kulminieren.

Sonja Glauch

Kommentar veröffentlicht am 31.03.2016.
Gehört zur Anthologie: Tagelied
 A Rubin 10 = KLD 47 XX 4Zitieren
Digitalisat
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 21r
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