Zwei allein in C überlieferte Minnestrophen ohne deutliche inhaltliche Zusammengehörigkeit. Der Redaktor der Handschrift ging offenbar davon aus, dass ihm ein inkomplettes Lied vorlag, weshalb er für nachzutragende Strophen Raum ließ.
Stollenstrophe .5-a 5-b / 5-a 5-b // .6c .6c .4-d 6-d mit regelmäßig alternierenden Versen. Zur Differenz der beiden Stollen hinsichtlich des Auftakts vgl. Vogt, S. 77, 79.
Die erste Strophe verbindet eine Preisung der alten Zeit (laudatio temporis acti), in der wolgemuͦte lu̍te allgemein von der Minne sprachen und man mit ganzen tru̍wen den Damen aufwartete, mit der Frage des Sängers an die geliebte Dame, wie er sich in der ›neuen Zeit‹ verhalten solle. Die zweite Strophe enthält eine nicht an die Dame adressierte resignative Reflexion über ihre Herzens-Taubheit trotz des langen Singens.
Sonja Glauch
C Rubin 16 = KLD 47 VI 1Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 170vb | |||
I | |||
C Rubin 17 = KLD 47 VI 2Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 170vb | |||
II | |||