Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist in A und C in derselben Strophenfolge nahezu wortgleich überliefert (vgl. aber die Abweichungen in I,8; III,2; III,5; III,7).
Form: .6a .5-b / .6a .5-b // .7-c .7-c .8d .10d
Kanzonenstrophe; durchgehend auftaktig. In C I,8 ist schwere Hebung anzusetzen (éteslíchèr). Metrisch glatter ist A I,8, wo gegenüber C ein zusätzliches ouch steht.
Inhalt: Frauenpreis. Dass sich die Dame durch ihre Tugendhaftigkeit erhöht, hebt auch die Stimmung des Sprechers (Str. I). Sein Sang reicht nicht aus, sie angemessen zu preisen, weshalb er bei den nach Freude Strebenden Rat sucht. Diesen vergleicht er sich am Ende der Strophe in zweifelnder Frage: Was, wenn auch sie in der Hoffnung auf erwiderte Liebe denselben kumber (I,8) haben, wie er? II,1 greift den kumber wieder auf, um die Fähigkeit der Dame, den Sprecher davon zu erlösen, hervorzuheben. Zum Dank für eine solche Erlösung werde er sie weiter mit seinem Sang beglücken (II,3–5). II,6–8 steigern den Preis der ›unermesslichen‹ Dame und Str. III führt diesen weiter. Am Ende steht die vorgestellte Zuwendung der Dame als höchstes Ziel und Hoffnung des Sprechers.
Sarah Hutterer