Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
Ulrich von Singenberg, ›Funde ich froͤide volge, ich vroͤite gerne mich‹ (C 81–85) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist in A mit sieben, in C mit fünf Strophen überliefert. Varianz gibt es da­rü­ber hi­naus besonders in IV,3–6; I,2; III,1.

Form: 6a 5-b / 6a 5-b // 5-c 9-c

Kanzonenstrophe. Einzig AC III,1 ist auftaktig. Zu Hebungsprall aufgrund von Apokope (als) kommt es in C III,2. Bei den beiden nur in A überlieferten Strn. ist besonders in VI die Form brüchig: In VI,1 ist durch Wortumstellung der Reim gestört, der Vers unterfüllt und die Kadenz deshalb weiblich; VI,5 ist ebenfalls unterfüllt.

Als alternative Form ist der Abgesang mit Waisenterzine zu erwägen: 6a 5-b / 6a 5-b // 5-c 4-x 5-c. Setzt man anstelle des abschließenden langen zwei kurze Verse an, dann sind V. 5 und 7 des Abgesangs metrisch identisch mit dem zweiten Stollenvers und rahmen die Waisenzeile.

Inhalt: Frauenpreis/Dialoglied. Die jungen (I,3) wollen sich nicht der Freude des Sprechers anschließen und keinen Frauenpreis mit ihm anstimmen (Str. I; anders Mildner, S. 396, der volge finden als »einen Nachfolger finden« liest). Einen solchen Preis stimmt der Sprecher nun selbst an und bittet die Dame, ihn so zu unterweisen, dass sein Wert steigt (Str. II). Str. III apostrophiert die Frau, in deren Leibeigenschaft er allein durch ihren Anblick geraten ist. Die Strophe schließt sentenzhaft mit dem Hinweis, dass es einem zugutekomme, wenn man sich jemandem vertrauensvoll überantworte (III,5f.). Zwar hat der Sprecher noch keinen Vorteil von der Unübertrefflichkeit der Dame gehabt (Str. IV), doch ist es seine unerschütterliche Hoffnung, dass von Gutem Gutes kommt (V,1f.) und sie ihn zum Glück führen wird.

Die beiden letzten Strn. in A formen den Frauenpreis in ein Dialoglied um. Str. VI ist dem jungen Mann in den Mund gelegt. Er spricht über seinen Vater, der sich nun als Sprecher der vorausgehenden Strn. entpuppt: In Zukunft soll er Sang und Dienst den Jungen überlassen. In Str. VII antwortet der Vater: Er erniedrigt den Sohn (du bist ... in VII,1.6), befiehlt ihm (du muͦst ... in VII,2.4.6) und wil (VII,3.5) vom eigenen Dienst nie ablassen.

Sarah Hutterer

Kommentar veröffentlicht am 06.06.2023; zuletzt geändert am 20.01.2024.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 C Singenb 81 (80) = SMS 12 22 IZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 154va
Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 I
 
 C Singenb 82 (81) = SMS 12 22 IIZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 154va
Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 II
 
 C Singenb 83 (82) = SMS 12 22 IIIZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 154va
Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 III
 
 C Singenb 84 (83) = SMS 12 22 IVZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 154va
Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 IV
 
 C Singenb 85 (84) = SMS 12 22 VZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 154va
Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Zum Strophenende blättern Bild schließen
 V
 
 
Vignette