Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
Ulrich von Singenberg, ›West ich nu den willen‹ (C 91–95) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Das fünf­stro­phige Lied ist in A und C in derselben Strophenfolge nahezu wortgleich überliefert (vgl. aber die Abweichungen in I,7; II,3; IV,2; V,2).

Form: 3-a 6b / 3-a 6b // 4c .4x 5c

Kanzonenstrophe. Da in C nach der Waise V. 6 konsequent Reimpunkte gesetzt sind (mit III,6 als einziger Ausnahme), ist im metrischen Schema Waisenterzine angesetzt. Gegenüber den sonst auftaktlosen Versen ist die Reimwaise V. 6 durch einen Auftakt hervorgehoben (Ausnahme: C II,6). Mit Auftakt und unterfüllt ist AC III,7. Zu Hebungsprall kommt es in AC IV,3 und C IV,4. A IV,4 ist unterfüllt.

Inhalt: Dialoglied. Der Werber beginnt den Dialog: Die Dame solle in ihrem Verhalten stete (I,5) bleiben, wenn sie wolle, dass es ihm schlecht gehe (Str. I). Sie antwortet mit Dank für seinen guten Rat, der ihr den rechten Weg weise (Str. II), doch damit ›dreht sie ihm die Worte im Mund um‹ (III,1f.). Der Mann droht im Modus der Vorstellung mit Peitschenhieben, sollte sie nicht endlich auf sein Klagen reagieren (Str. III). Sie erwidert seine Drohgebärde: Mit solchen Hieben würde sie Kinder zum Schweigen bringen. Allerdings sei sie selker ruͦte frei (IV,5; Bezug auf die Drohung des Mannes?) und deshalb selbstbestimmt (IV,7). Str. V fügt sich nicht zur Haltung des Sprechers in Str. II: Als Bezwungener ordnet er sich der Dame völlig unter und will alles erdulden, was sie über ihn verhängt.

Sarah Hutterer

Kommentar veröffentlicht am 06.06.2023.
Gehört zur Anthologie: Dialog- bzw. Gesprächslied
 C Singenb 94 (93) = SMS 12 24 IVZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 155ra
Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 IV
 
 
Vignette