Überlieferung: Das fünfstrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: (.)3-a (.)5-a (.)3-b .5c / (.)3-d .5-d (.)3-b (.)5c // (.)3-e (.)5-e (.)3-f(e) (.)7-f(e)
Kanzone.
Der Abgesang von Str. IV und V führt nur einen Reim. IV,12 ist unterfüllt.
Inhalt: Minnelied, in dem das Sprecher-Ich in der Vorweihnachtszeit zum Tanz aufruft (I,1–5). Besungen wird dann aber zunächst die Minnedame, offenbar eine Tänzerin, in einem Schönheitspreis nach dem Schema a capite ad calcem (I,6–III,12). Dieser ist teils von einer ausgeprägten Erotik gekennzeichnet (II,9–12 u. III,10f.). Die vierte Strophe erlaubt schließlich auch den übrigen Teilnehmern das Tanzen (IV,1), allerdings unter der Bedingung, der Minnedame nicht die Schau zu stehlen (IV,2). Deren Ausstrahlung wird als betörend beschrieben und hat das Sprecher-Ich bereits in seinen Bann gezogen (IV,3–8). Auch in der Schlussstrophe steht die Dame im Fokus, wo ihr der Sänger ein ›Lied im Lied‹ als Krönung ihres Lobes widmet und ihre äußeren und inneren Vorzüge rühmt.
Manuel Mildner
C Tannh 19 = HMS II 90 XI 1; Siebert XI 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 268ra | |||
I | |||
C Tannh 20 = HMS II 90 XI 2; Siebert XI 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 268ra | |||
II | |||
C Tannh 21 = HMS II 90 XI 3; Siebert XI 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 268ra | |||
III | |||
C Tannh 22 = HMS II 90 XI 4; Siebert XI 4Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 268rb | |||
IV | |||
C Tannh 23 = HMS II 90 XI 5; Siebert XI 5Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 268rb | |||
V | |||