Überlieferung: Die Strophe ist in BC im Korpus Heinrichs von Veldeke überliefert. Im Abgesang differieren Wortlaut und Versgestalt zwischen den beiden Handschriften deutlich, was auf Eingriffe des C-Überlieferungszweigs zurückgehen dürfte, die es erlaubten, C 18 mit den vorausgehenden drei Strophen in einen Strophenzusammenhang zu stellen und dies durch identische Initialfärbung anzuzeigen (vgl. Korpuskommentar C zu dieser generellen Bearbeitungstendenz).
Form:
BC Aufgesang 4-a 4-b / 4-a 4-b //
B Abgesang .4x 4-b 4-b 4-b 4-b
C Abgesang .4c 2-b 2-b 4c
B bietet eine neunversige Stollenstrophe; in C ist der Abgesang um einen Vers verkürzt. Der erste Vers ist in beiden Hss. überfüllt. Die Waise in B ist von Frings/Schieb, S. 84, als im Mnl. reiner a-Reim (e = êre) verstanden worden.
Inhalt: Spruchhaftes Verwünschen der Neider.
Die Strophe lässt sich nicht nur auf den Minnekontext bezogen lesen: Das Ich wünscht den Neidvollen den Tod und zählt sich selbst zu den Frohen.
Sandra Hofert