Überlieferung: Die Strophe ist mit unbedeutenden Abweichungen in BC im Korpus Heinrichs von Veldeke überliefert.
Form: 4-a .4b / 4-a 4b // .4b .4-a 4-a .4b
Es liegt eine achtversige, durchgereimte Stollenstrophe vor. In C ist die reine Durchreimung durch die oberdeutschen Endungen im Aufgesang (enpfant : stant) gestört. Die Metrik der weiblich kadenzierten Verse ist uneindeutig: V. 6 lässt sich am ehesten dreihebig lesen; darüber hinaus ließen sie sich alle dreihebig mit (evtl. zweisilbigem) Auftakt bzw. vierhebig mit klingender Kadenz skandieren.
Aarburg, S. 14, 41f. (mit Melodieabdruck), sieht in dem Lied eine mögliche Kontrafaktur zu Quant la sesons renouvele und De chanter m’est pris courage des Richart de Semilli.
Inhalt: Frühlingslied.
Die Stimmung des Ichs spiegelt sich in der Natur: Sobald der Winter vergangen ist, empfangen die Vögel fröhlich den Sommer; so will auch der Sprecher dorthin gehen, wo sein Herz von minnen ie was undertan (V. 8).
Die Strophe kann als »Gegenstück« (Frings/Schieb, S. 229) zu BC Veld 33 verstanden werden: Dominiert hier die Hoffnung am Ende des Winters, ist dort der Wintereingang mit Hoffnung verbunden.
Sandra Hofert