Überlieferung: Die Strophe ist mit kleineren Abweichungen in BC im Korpus Heinrichs von Veldeke überliefert. In C ist sie durch die gleiche Initialfärbung in einen Strophenzusammenhang gestellt.
Form: .4-a .4b / .4-a .4b // .4-c 4b .4-c .4-a
Es liegt eine achtversige Stollenstrophe vor. Der letzte Vers ist in B fünfhebig und endet mit einem b-Reim. V. 7 lässt sich ohne Auftakt auch fünfhebig lesen. Schweikle, S. 444, liest V. 5 und 7 sechshebig, d. h. wohl klingend.
Inhalt: Macht der Minne.
Die Strophe ruft Salomon als Exempel auf, wodurch der Sprecher seine Machtlosigkeit gegenüber der Minnegewalt entschuldigt. Ein Lohn für diese Niederlage wird in Aussicht gestellt.
Mit der Strophe hängt vermutlich der Verweis im ›Mauricius von Craûn‹ auf Verse Veldekes, in denen Salomos Minnebett beschrieben wird, zusammen (vgl. V. 1156–1172) (vgl. dazu Klein, S. 220f.).
Sandra Hofert