Überlieferung: Vierstrophiges Lied in C. E überliefert drei dieser Strophen in der Reihenfolge 3-4-1, hat aber noch eine eigene (dort unikal überlieferte, defekte) Eingangsstrophe (mit abweichender Stophenform).
Form: 4a 4-b 3c / 4a 4-b 3c // 4d 4x 6d
Stollenstrophe, Abgesang mit Waisenterzine und verlängertem Schlussvers. Freie Auftaktgestaltung, Auftakte etwa in C I,8, C II,2, C III,6 u. a. In C zeichnet sich das Lied durch die durchgehende Strophenanapher (Minne...) aus. Der letzte Vers ist metrisch uneinheitlich. Zur kunstvollen arithmetrischen Anlage des Liedes vgl. Huisman.
Inhalt: Alterslied/Minneklage.
Das wohl etwa vierzigjährige Sprecher-Ich klagt darüber, dass die (personifizierte) Minne den Dienst der jungen Männer bevorzuge (C I, 8f.). Dabei wird die Minne – die selbst ja viel älter als das Sprecher-Ich sei (C II,9) – als würde- und verstandeslos (C III,4) beschrieben. Zuletzt verkündet der Sänger eine gewisse autonome Absage an die Minne – auch wenn er ihr weiterhin am siebten Tag zu Diensten sein wolle (C IV,8f.).
In E beginnt das Lied mit einer Klage über den vertanen Dienst. Die ›Altersstrophe‹, die in C das Lied eröffnet, ist wohl als Pointe ans Ende gestellt.
Björn Reich
C Wa 207 (203 [210]) = L 57,23Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133va | |||
I | |||
C Wa 208 (204 [211]) = L 57,32Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133va | |||
II | |||
C Wa 209 (205 [212]) = L 58,3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133vb | |||
III | |||