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Walther von der Vogelweide, ›Minne du̍ hat einen sitte‹ (C 207–210) DruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Vier­stro­phiges Lied in C. E überliefert drei dieser Strophen in der Reihenfolge 3-4-1, hat aber noch eine eigene (dort unikal überlieferte, defekte) Eingangsstrophe (mit abweichender Stophenform).

Form: 4a 4-b 3c / 4a 4-b 3c // 4d 4x 6d

Stollenstrophe, Abgesang mit Waisenterzine und verlängertem Schlussvers. Freie Auftaktgestaltung, Auftakte etwa in C I,8, C II,2, C III,6 u. a. In C zeichnet sich das Lied durch die durchgehende Strophenanapher (Minne...) aus. Der letzte Vers ist metrisch uneinheitlich. Zur kunstvollen arithmetrischen Anlage des Liedes vgl. Huisman.

Inhalt: Alterslied/Minneklage.

Das wohl etwa vierzigjährige Sprecher-Ich klagt darüber, dass die (personifizierte) Minne den Dienst der jungen Männer bevorzuge (C I, 8f.). Dabei wird die Minne – die selbst ja viel älter als das Sprecher-Ich sei (C II,9) – als würde- und verstandeslos (C III,4) beschrieben. Zuletzt verkündet der Sänger eine gewisse autonome Absage an die Minne – auch wenn er ihr weiterhin am siebten Tag zu Diensten sein wolle (C IV,8f.).

In E beginnt das Lied mit einer Klage über den vertanen Dienst. Die ›Altersstrophe‹, die in C das Lied eröffnet, ist wohl als Pointe ans Ende gestellt.

Björn Reich

Kommentar veröffentlicht am 26.10.2023; zuletzt geändert am 16.02.2024.
Gehört zu den Anthologien:
 C Wa 207 (203 [210]) = L 57,23Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133va
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 I
 
 C Wa 208 (204 [211]) = L 57,32Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133va
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 II
 
 C Wa 209 (205 [212]) = L 58,3Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133vb
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 III
 
 C Wa 210 (206 [213]) = L 58,12Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 133vb
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 IV
 
 
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