Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C überliefert.
Form: .4a .4a / (.)5-b (.)5-b // (.)5c .4-d (.)4-d .4c (Walther von der Vogelweide, Bognerton), siehe Tonkommentar.
Inhalt: Unzweifelhaft ist der Spruch von der Sechs, die gerne eine Sieben wäre (V. 1), gegen Hochmut und ubermâsse (V. 3) gerichtet – damit reiht er sich in die typischen sonstigen Lehrgnomen des Bognertons ein. Darüber hinaus bleibt das Bild recht dunkel – die Forschung vermutet sowohl politische Anspielungen als auch eine Invektive gegen Thomasin von Zerklære (Klein, S. 73f.). Einig ist sich die Forschung darüber, dass die Strophe »ganz im Rahmen der Spielmetaphorik« steht (Schweikle, S. 498), zumal Walther auch sonst mehrfach auf den Bildbereich der Spiele zurückgreift (etwa C Wa 383-384 oder C Wa 398); die Zahlenwerte wären dann entweder Würfelaugen, das velt in V. 7 das Feld auf einem Spielbrett, oder es ist, so vermutet Kraus, an eine Art Dominostein gedacht (S. 315).
Björn Reich
C Wa 285 (281 [299]) = L 80,3; RSM ¹WaltV/14/8Zitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 136vb | |||