Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

K Wa 1

Kommentar

Überlieferung: Die Spruchstrophe ist unikal in K überliefert. Dort wird sie Walther von der Vogelweide zugeschrieben, zwei weitere Strophen des Tons finden sich im Autorkorpus Reinmars des Fiedler in A.

Form: .7a .8a .7b / .7c .8c .7b // .8d .6e .6e .7d (Reinmar der Fiedler, Ton III), siehe Tonkommentar. V. 7 ist unterfüllt.

Inhalt: Weltklage.

In der wankelmütigen, in V. 4 adressierten Welt könne sich nun, im Gegensatz zu früher, bereits glücklich schätzen, wer einen treuen Freund unter zwanzig Verwandten habe (V. 2). Das Sprecher-Ich beklagt das baldige Aussterben von truwe, zuht unde ere (V. 7–10).

Milena Müller

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 13.11.2024.


		K Wa 1 = L 38,10; RSM ¹ReiFi/3/3Zitieren
Lat.-dt. Baseler Liederhandschrift (Basel, UB, B XI 8), fol. 160v

		[rub %walt#er vo#n d#er %vo►g#abbr\|gelweide◄ rub] /
		[ini E\|2\|rot]r i#st ein wol gefr{#v^i\|iu}nder[[3 i¬gevriunt~i Adj. ›befreundet‹, hier i. S. v. ›mit Freunden ausgestattet‹ (Le I, Sp. 966).]] ma#n, / als d{ie\|iu} welt n#v #st{a\|â}t·,
		d#er #vnder / zw{e\|ê}nzi_t\|c_ m{a\|â}gen einen g{#v^o\|uo}ten fr{#v^i\|iu}nt / getr{#vw\|iuw}en h{a\|â}t·;
		d#er hette man hie / vor wol #vnd#er f{#v^i\|ü}nfen funden dr{i\|î}##·. //[161r]
		[ini %S\|1\|rub]{o\|ô} w{e\|ê} dir, welt, du>>h{a\|â}#st #s{o\|ô}>>man{i\|e}ge#n / wandel<<b#ernden #site_n\|_·![[1=, Konjektur aus Reimgründen]]
		er armet / an #s{e\|ê}len, d#er dir volget #vnze an>>#s{i\|î}n / ende mi{tt\|t}e·
		#vnt d#er dir aller d{i\|î}ner / v_o^e\|uo_re[[3 i¬vuore~i stF. ›Benehmen, Lebensweise‹, auch ›Gefolge, Begleitung‹ (Le III, Sp. 573).]] #st{a\|â}t mit willen b{i\|î}##·.
		%Wir cla-/ge#n{t\|}[[5 i¬clagent~i = i¬clagen~i. Vor allem wobd. entwickelt sich bei stV., swV. und Präterito-Präsentien ein Einheitsplural entweder auf i¬-ent~i oder i¬-en~i (vgl. Fnhd. Gramm. § M 94,1b, § M 135 Anm. 2; h¬25~hMhd. Gramm. § E 32,2).]], d#c die alten #sterbent #vn#d {#v\|e}r/#storben sint##·.
		wir m{e\|ö}hten{t\|}[[5 i¬mehtent~i = i¬möhten~i. Vgl. Anm. zu V. 7.]] balde / {c\|k}lagen von #schu_\|l_de#n[[1=; uneindeutiges Diakritikum über i¬e~i, ggfs. ist i¬-n~i ebenfalls zu konjizieren]][[3 i¬von schulden~i ›zu Recht‹ (Le II, Sp. 810).]] {e\|ei}n>>and#er n{o\|ô}t·:
		da{s\|z} / tr{#vw\|iuw}e, z#vht #vn#d {e\|ê}re i#st in>>d#er wel/te t{o\|ô}t· –
		die l{#v\|iu}te l{a\|â}{#s\|z}ent erben, dise / dr{u^i\|iu} #sint {a\|â}ne kint. /


		K Wa 1 = L 38,10; RSM ¹ReiFi/3/3Zitieren
Lat.-dt. Baseler Liederhandschrift (Basel, UB, B XI 8), fol. 160v

		[rub %walt#er vo#n d#er %vo►g#abbr\|gelweide◄ rub] /
		[ini E\|2\|rot]r i#st ein wol gefr{#v^i\|iu}nder[[3 i¬gevriunt~i Adj. ›befreundet‹, hier i. S. v. ›mit Freunden ausgestattet‹ (Le I, Sp. 966).]] ma#n, / als d{ie\|iu} welt n#v #st{a\|â}t·,
		d#er #vnder / zw{e\|ê}nzi_t\|c_ m{a\|â}gen einen g{#v^o\|uo}ten fr{#v^i\|iu}nt / getr{#vw\|iuw}en h{a\|â}t·;
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		#vnt d#er dir aller d{i\|î}ner / v_o^e\|uo_re[[3 i¬vuore~i stF. ›Benehmen, Lebensweise‹, auch ›Gefolge, Begleitung‹ (Le III, Sp. 573).]] #st{a\|â}t mit willen b{i\|î}##·.
		%Wir cla-/ge#n{t\|}[[5 i¬clagent~i = i¬clagen~i. Vor allem wobd. entwickelt sich bei stV., swV. und Präterito-Präsentien ein Einheitsplural entweder auf i¬-ent~i oder i¬-en~i (vgl. Fnhd. Gramm. § M 94,1b, § M 135 Anm. 2; h¬25~hMhd. Gramm. § E 32,2).]], d#c die alten #sterbent #vn#d {#v\|e}r/#storben sint##·.
		wir m{e\|ö}hten{t\|}[[5 i¬mehtent~i = i¬möhten~i. Vgl. Anm. zu V. 7.]] balde / {c\|k}lagen von #schu_\|l_de#n[[1=; uneindeutiges Diakritikum über i¬e~i, ggfs. ist i¬-n~i ebenfalls zu konjizieren]][[3 i¬von schulden~i ›zu Recht‹ (Le II, Sp. 810).]] {e\|ei}n>>and#er n{o\|ô}t·:
		da{s\|z} / tr{#vw\|iuw}e, z#vht #vn#d {e\|ê}re i#st in>>d#er wel/te t{o\|ô}t· –
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