Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Kanzone. Metrisches Schema:

4-a .4b / 4-a .4b // .5c .5c .4d .5d

Die Alternation ist durchgehend regelmäßig.

Inhalt: Konventionelles Tagelied, es dominieren Passagen in direkter Rede. Frau und Mann (Ritter) liegen heimlich zusammen, der Wächter bedeutet ihr (oder der Frau in dieser Situation überhaupt: swer, weke evtl. ›wecke man‹), dass es Zeit ist, den Geliebten zu wecken (I). Sie erschrickt, reflektiert die Abschiedsnot und kommt der Aufforderung nach (II). Die Liebenden küssen und lieben sich nochmals, als Pfand lässt der Ritter ihr seine Freude (III).

Florian Kragl

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019.

Gehört zur Anthologie: Tagelied


		C Wint 57 (51) = KLD 59 XIII 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 90va
		I

		[ini T\|2\|rot]{o^v\|ou}genl{i\|î}chen la{g\|c} v#erborgen##·
		b{i\|î} liebe ein / r{i\|î}ter wol<<gem{#v^o\|uo}t·.
		d{a\|â} von pfla{g\|c} der / wahter #sorgen·.
		er #san{g\|c}: ›#swer hie l{i\|î}t #v{m\|n}-/beh{#v^o\|uo}t·,
		ob der behalten wil den #s{i\|î}ne#n l{i\|î}p·, /
		#s{o\|ô} we{k\|ck}e in minne{k\|c}l{i\|î}che#n, reine w{i\|î}{b\|p}·.
		er / i#st ze lange hie gelegen·;
		d{a\|â} vo#n #s{o\|ô} gebe / er dir den morgen<<#segen·.‹ /


		C Wint 58 (52) = KLD 59 XIII 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 90va
		II

		[ini D\|2\|rot]es er#schra{g\|c} d{#v^i\|iu} mi#nne{k\|c}l{i\|î}che·;
		#si d{a\|â}ht': / ›{o\|ô}w{e\|ê} der leiden z{i\|î}t·!
		er#st ent#sl{a\|â}fen / #senfte{k\|c}l{i\|î}che·,
		der hie an m{i\|î}ne#m arme l{i\|î}t·. /
		den wil der liehte ta{g\|c} vo#n mir v#er#iage#n·; /
		d{a\|â} vo#n m{#v^o\|uo}{s\|z} ich an fr{o^ei\|öu}den gar v#erzage#n·.‹ /
		#si k#v#st' in #sl{a\|â}fent an den m#vnt·
		#vn#d / #sprach: ›der wahter t{u^o\|uo}t de#n morge#n k#vnt#·.‹ /


		C Wint 59 (53) = KLD 59 XIII 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 90va
		III

		[ini D\|2\|rot]{a\|â} wart ir der k#vs v#ergolten·:
		ein wi/der<<k{u^i\|ü}#s#sen d{a\|â} ge#schach·.
		ach, #si l{a\|â}ge#n, / als #si #solte#n·!
		d{#v^i\|iu} fr{ow\|ouw}e {#v\|û}{s\|z} r{o\|ô}tem m#v#nde / #sprach·:
		›t{#v^o\|uo} ritters {e\|ê}re an mir vil #sende#n / #sch{i\|î}n·!‹
		er #sprach: ›vil h#er[ins z ins]e[[1 i¬h#erze~i$ Striche mit unklarer Bedeutung über und auf i¬z~i]]<<liebe fr{ow\|ouw}e m{i\|î}n·, /
		ich wil dir m{i\|î}ne fr{o^ei\|öu}de l{a\|â}n·.
		#sich, lie{b\|p}, / d{#v^i\|iu} #sol dir hie ze pfande #st{a\|â}n·.‹ /


		C Wint 57 (51) = KLD 59 XIII 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 90va
		I

		[ini T\|2\|rot]{o^v\|ou}genl{i\|î}chen la{g\|c} v#erborgen##·
		b{i\|î} liebe ein / r{i\|î}ter wol<<gem{#v^o\|uo}t·.
		d{a\|â} von pfla{g\|c} der / wahter #sorgen·.
		er #san{g\|c}: ›#swer hie l{i\|î}t #v{m\|n}-/beh{#v^o\|uo}t·,
		ob der behalten wil den #s{i\|î}ne#n l{i\|î}p·, /
		#s{o\|ô} we{k\|ck}e in minne{k\|c}l{i\|î}che#n, reine w{i\|î}{b\|p}·.
		er / i#st ze lange hie gelegen·;
		d{a\|â} vo#n #s{o\|ô} gebe / er dir den morgen<<#segen·.‹ /


		C Wint 58 (52) = KLD 59 XIII 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 90va
		II

		[ini D\|2\|rot]es er#schra{g\|c} d{#v^i\|iu} mi#nne{k\|c}l{i\|î}che·;
		#si d{a\|â}ht': / ›{o\|ô}w{e\|ê} der leiden z{i\|î}t·!
		er#st ent#sl{a\|â}fen / #senfte{k\|c}l{i\|î}che·,
		der hie an m{i\|î}ne#m arme l{i\|î}t·. /
		den wil der liehte ta{g\|c} vo#n mir v#er#iage#n·; /
		d{a\|â} vo#n m{#v^o\|uo}{s\|z} ich an fr{o^ei\|öu}den gar v#erzage#n·.‹ /
		#si k#v#st' in #sl{a\|â}fent an den m#vnt·
		#vn#d / #sprach: ›der wahter t{u^o\|uo}t de#n morge#n k#vnt#·.‹ /


		C Wint 59 (53) = KLD 59 XIII 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 90va
		III

		[ini D\|2\|rot]{a\|â} wart ir der k#vs v#ergolten·:
		ein wi/der<<k{u^i\|ü}#s#sen d{a\|â} ge#schach·.
		ach, #si l{a\|â}ge#n, / als #si #solte#n·!
		d{#v^i\|iu} fr{ow\|ouw}e {#v\|û}{s\|z} r{o\|ô}tem m#v#nde / #sprach·:
		›t{#v^o\|uo} ritters {e\|ê}re an mir vil #sende#n / #sch{i\|î}n·!‹
		er #sprach: ›vil h#er[ins z ins]e[[1 i¬h#erze~i$ Striche mit unklarer Bedeutung über und auf i¬z~i]]<<liebe fr{ow\|ouw}e m{i\|î}n·, /
		ich wil dir m{i\|î}ne fr{o^ei\|öu}de l{a\|â}n·.
		#sich, lie{b\|p}, / d{#v^i\|iu} #sol dir hie ze pfande #st{a\|â}n·.‹ /