Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist als einstrophiger Ton überliefert, die Autorschaft ist ungewiss. A führt sie unter dem Jungen Spervogel, C ordnet sie neben Spervogel auch Dietmar von Aist zu. Die Lesarten schließen die Spervogel-/Junger Spervogel-Überlieferung gegen Dietmar zusammen. Im Korpus des Minnesängers Dietmars von Aist sind diese und die in der Überlieferung folgende Strophe (C Dietm 22) die einzigen Sangsprüche.
Form: .4-a .3-b / .4-a .3-b // .4c .4c .4d .4-e .5-e .4d
Die Hebungsverteilung in den Versen des Abgesangs weist teilweise Unregelmäßigkeiten auf. Das Reimschema ähnelt dem des einstrophigen Tons A JSperv 5 / C Sperv 31, dessen Aufgesang durch Schmuckreime erweitert ist (vgl. Brunner, S. 35).
Inhalt: Der Minnespruch vergleicht zwei Verhaltensweisen, um eine Frau zu werben, und thematisiert als unverständlich, dass gerade der unhöfliche und weniger liebenswerte Bewerber zum Ziel komme. Im Dietmar-Korpus wirkt der Sangspruch wie ein Kommentar zum vorangehenden Minnelied C Dietm 19f., in dem ein männliches Ich seine Beständigkeit beteuert.
Simone Leidinger
C Dietm 21 = KLD 38 h 34; RSM ¹SpervA/5/1cZitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 65rb | |||