Überlieferung: uikal in C.
Form: 5a 5-b / 5a 5-b // 5-c 6d 6d 5-c
Die Form ist von Freiheiten geprägt. Die einsilig volle Kadenz in III,2 und 4 weicht vom Schema ab. I,2 und III,5 haben Auftakt, I,3 ist unterfüllt, die Hebungsverteilung in II,7 unsicher.
Inhalt: Minneklage. Mit dem Winternatureingang stehen die Vögel in Kontrast, diu da singent suͦsse uf gruͤnem rise (I,4; von Kraus stellt die Vergangenheitsform sungen her). Ähnlich schwankt das Ich zwischen Freude und Leid: Es lebt im froͤidelosen wane (I,8). Mit Str. II beruft sich das Ich aufs gerihte (II,1): Die Geliebte hat es entwert gewaltekliche (II,4, der Vers wird in III,4 wieder aufgegriffen) und es will sich mit einem Kuss an ihr rächen, um der froͤiden hort (II,8) zu gewinnen. In Str. III wird die Rechtssemantik weitergeführt: Das Ich, das sich als dienestman (III,3) der Geliebten bezeichnet, wendet sich hilfesuchend an die Minne.
Simone Leidinger
C Kirchb 20 = KLD 33 VI 1Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 25rb | |||
I | |||
C Kirchb 21 = KLD 33 VI 2Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 25rb | |||
II | |||
C Kirchb 22 = KLD 33 VI 3Zitieren | |||
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 25rb | |||
III | |||