Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: Unikal in C.

Form: 4-a 4-b 5c / 4-a 4-b 5c // 4-d 4e 5e 6-d

Es liegen zehnversige Stollenstrophen vor.

Inhalt: Auf Freude ausgerichtetes Minnelied mit Frühlings-Natureingang und Frauenpreis.

Der Natureingang umfasst die ersten beiden Strophen, wobei in der zweiten ein allgemeiner Frauenpreis hinzukommt. In der dritten Strophe preist der Sprecher seine Geleibte, bevor er in der letzten Strophe wieder zu einem allgemeinen Frauenpreis wechselt.

Sandra Hofert

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 18.09.2023.

Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied


		C Landeck 79 = SMS 16 18 IZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208va
		I

		[ini H\|2\|rot]elfent gr{u^e\|üe}{#s#s\|z}en mir de#n meie#n·, /
		der #s{o\|ô} lobel{i\|î}che#n #sch{o^e\|œ}net·
		anger, heide / {#v\|û}f ber{g\|c} #vn#d in dem tal·.
		wir #son[[3 i¬#son~i = i¬#soln~i.]] tanzen, //[208vb] #springen, r{eig\|ei}e#n·,
		#s{i\|î}t d#er walt i#st wol bed{o^e\|œ}net·: /
		d{a\|â} h{a\|â}nt vogel{i\|î}n fr{o^ei\|öu}der{i\|î}che#n #schal·.
		velt #vn#d / {o\|ou}we #st{e\|ê}nt gebl{u^e\|üe}met·,
		man{i\|e}{g\|c} #s#vnd#er varwe / i#st d{a\|â}·:
		w{i\|î}{#s\|z}, br{#v\|û}n, gel, ro^^t, gr{u^e\|üe}ne, wei{c\|t}var,[[3 i¬weitvar~i = i¬weitîn~i Adj. ›blau‹ (vgl. Le III, Sp. 747).]] / bl{a\|â}·,
		d{a\|â} #sich nahtegal d#er z{i\|î}t i#n>>#sange r{u^e\|üe}met·. /


		C Landeck 80 = SMS 16 18 IIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208vb
		II

		[ini D\|2\|rot]a{s\|z} d{u^i\|iu} nahtegal wol #singet·,
		d#c gebl{u^e\|üe}-/met #st{e\|ê}t d{u^i\|iu} heide·,
		des hab ich ze fr{o^ei\|öu}-/de enkeine war·.[[3 mit i¬war~i stFM. ›Acht, Aufmerksamkeit‹: »davon erwarte ich keine freude« (BMZ III, Sp. 506a).]]
		ein fr{o^ei\|öu}de in m{i\|î}n h#erze / dringet·:
		fri^^er h#erzen {o^v\|ou}genweide·
		#vn#d ouch / l{i\|î}bes {o^v\|ou}gen weident dar·.
		d{u^i\|iu} fr{o^ei\|öu}d i#st #s{o\|ô} lie{b\|p}, / #s{o\|ô} h{e\|ê}re·,
		d#c #si fr{o^ei\|öu}t h#erze #vn#d l{i\|î}p·:
		d#c #sint #sch{o^e\|œ}-/n{u^i\|iu}, [del [exp w exp] del] mi#nne{k\|c}l{i\|î}ch{u^i\|iu} w{i\|î}{b\|p}·;
		n{a\|â}ch d#er fr{o^ei\|öu}de #si#n-/ne ein man, an der l{i\|î}t {e\|ê}re·. /


		C Landeck 81 = SMS 16 18 IIIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208vb
		III

		[ini E\|2\|rot]in w{i\|î}{b\|p} ich ze fr{o^ei\|öu}de#n mi#nne·,
		mir ze>>tr{o\|ô}-/#ste, mir ze>>heile·,
		mir v{u^i\|ü}r alle{s\|z} #vnge-/m{#v^e\|üe}te ein dach·.
		der vil reine#n, #st{e\|æ}te#n #sinne· /
		fr{i\|î}{g\|}ent #si vor alle#m meile·,
		#s{o\|ô} d#c #si ir w{i\|î}{b\|p}-/heit nie gebrach·.
		got h{a\|â}t wirde #vn#d {e\|ê}re / beide·
		#s{e\|æ}l{i\|e}cl{i\|î}ch an #si geleit·;
		#sch{o\|œ}ne varw[ho e ho], / niht vo#n g#vnter{ph\|f}eit·,[[3 i¬kunterfeit~i stN. ›unreines Metall, verfälschtes Gold‹ (vgl. Le I, Sp. 1783).]]
		h{a\|â}t ir lie{b\|p}l{i\|î}ch an-/ge#siht, m{i\|î}n {o^v\|ou}genweide·. /


		C Landeck 82 = SMS 16 18 IVZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208vb
		IV

		[ini W\|2\|rot]ol dien fr{o^ei\|öu}de>>gebende#n w{i\|î}be#n·,
		d{ie\|iu} mit / zuht in h{o\|ô}{h\|ch}gem{#v^e\|üe}te·
		w{i\|î}{b\|p}l{i\|î}ch¦ma#nnes / fr{o^ei\|öu}den #spiegel #sint·!
		wol ir reine#n, #s{u^e\|üe}{#s#s\|z}en / l{i\|î}ben·,
		wol ir rehte#n w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te·,
		d{a\|â} vo#n la#n-/ge{s\|z} tr{u\|û}re#n #s{a\|â} v#er#swint·!
		w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te heilet / #smerze#n·,
		der #vns di{k\|ck}e n{a\|â}he l{i\|î}t·.
		w{i\|î}be#s g{#v^e\|üe}/te #vns rehte fr{o^ei\|öu}de g{i\|î}t·,
		w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te i#st hei-/les hort in ma#nnes h#erzen#·. /


		C Landeck 79 = SMS 16 18 IZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208va
		I

		[ini H\|2\|rot]elfent gr{u^e\|üe}{#s#s\|z}en mir de#n meie#n·, /
		der #s{o\|ô} lobel{i\|î}che#n #sch{o^e\|œ}net·
		anger, heide / {#v\|û}f ber{g\|c} #vn#d in dem tal·.
		wir #son[[3 i¬#son~i = i¬#soln~i.]] tanzen, //[208vb] #springen, r{eig\|ei}e#n·,
		#s{i\|î}t d#er walt i#st wol bed{o^e\|œ}net·: /
		d{a\|â} h{a\|â}nt vogel{i\|î}n fr{o^ei\|öu}der{i\|î}che#n #schal·.
		velt #vn#d / {o\|ou}we #st{e\|ê}nt gebl{u^e\|üe}met·,
		man{i\|e}{g\|c} #s#vnd#er varwe / i#st d{a\|â}·:
		w{i\|î}{#s\|z}, br{#v\|û}n, gel, ro^^t, gr{u^e\|üe}ne, wei{c\|t}var,[[3 i¬weitvar~i = i¬weitîn~i Adj. ›blau‹ (vgl. Le III, Sp. 747).]] / bl{a\|â}·,
		d{a\|â} #sich nahtegal d#er z{i\|î}t i#n>>#sange r{u^e\|üe}met·. /


		C Landeck 80 = SMS 16 18 IIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208vb
		II

		[ini D\|2\|rot]a{s\|z} d{u^i\|iu} nahtegal wol #singet·,
		d#c gebl{u^e\|üe}-/met #st{e\|ê}t d{u^i\|iu} heide·,
		des hab ich ze fr{o^ei\|öu}-/de enkeine war·.[[3 mit i¬war~i stFM. ›Acht, Aufmerksamkeit‹: »davon erwarte ich keine freude« (BMZ III, Sp. 506a).]]
		ein fr{o^ei\|öu}de in m{i\|î}n h#erze / dringet·:
		fri^^er h#erzen {o^v\|ou}genweide·
		#vn#d ouch / l{i\|î}bes {o^v\|ou}gen weident dar·.
		d{u^i\|iu} fr{o^ei\|öu}d i#st #s{o\|ô} lie{b\|p}, / #s{o\|ô} h{e\|ê}re·,
		d#c #si fr{o^ei\|öu}t h#erze #vn#d l{i\|î}p·:
		d#c #sint #sch{o^e\|œ}-/n{u^i\|iu}, [del [exp w exp] del] mi#nne{k\|c}l{i\|î}ch{u^i\|iu} w{i\|î}{b\|p}·;
		n{a\|â}ch d#er fr{o^ei\|öu}de #si#n-/ne ein man, an der l{i\|î}t {e\|ê}re·. /


		C Landeck 81 = SMS 16 18 IIIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208vb
		III

		[ini E\|2\|rot]in w{i\|î}{b\|p} ich ze fr{o^ei\|öu}de#n mi#nne·,
		mir ze>>tr{o\|ô}-/#ste, mir ze>>heile·,
		mir v{u^i\|ü}r alle{s\|z} #vnge-/m{#v^e\|üe}te ein dach·.
		der vil reine#n, #st{e\|æ}te#n #sinne· /
		fr{i\|î}{g\|}ent #si vor alle#m meile·,
		#s{o\|ô} d#c #si ir w{i\|î}{b\|p}-/heit nie gebrach·.
		got h{a\|â}t wirde #vn#d {e\|ê}re / beide·
		#s{e\|æ}l{i\|e}cl{i\|î}ch an #si geleit·;
		#sch{o\|œ}ne varw[ho e ho], / niht vo#n g#vnter{ph\|f}eit·,[[3 i¬kunterfeit~i stN. ›unreines Metall, verfälschtes Gold‹ (vgl. Le I, Sp. 1783).]]
		h{a\|â}t ir lie{b\|p}l{i\|î}ch an-/ge#siht, m{i\|î}n {o^v\|ou}genweide·. /


		C Landeck 82 = SMS 16 18 IVZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 208vb
		IV

		[ini W\|2\|rot]ol dien fr{o^ei\|öu}de>>gebende#n w{i\|î}be#n·,
		d{ie\|iu} mit / zuht in h{o\|ô}{h\|ch}gem{#v^e\|üe}te·
		w{i\|î}{b\|p}l{i\|î}ch¦ma#nnes / fr{o^ei\|öu}den #spiegel #sint·!
		wol ir reine#n, #s{u^e\|üe}{#s#s\|z}en / l{i\|î}ben·,
		wol ir rehte#n w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te·,
		d{a\|â} vo#n la#n-/ge{s\|z} tr{u\|û}re#n #s{a\|â} v#er#swint·!
		w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te heilet / #smerze#n·,
		der #vns di{k\|ck}e n{a\|â}he l{i\|î}t·.
		w{i\|î}be#s g{#v^e\|üe}/te #vns rehte fr{o^ei\|öu}de g{i\|î}t·,
		w{i\|î}bes g{#v^e\|üe}te i#st hei-/les hort in ma#nnes h#erzen#·. /