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Gottfried von Neifen, ›Sumer, nu wil din gewalt‹ (C 130–134) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Überlieferung

C Neif 130–134

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: 4a+.1b 1b+.3-c 1-c+5d / 4b 1b+.3-c 1-c+5d // 5-e 5-e 7a

II,6 (nach dem überschlagenden Reim) und III,3 haben einen Auftakt. Uhl, S. 179, bezeichnet die Metrik als »verwahrlost«, während von Kraus, S. 133, befindet: »Die schwierige Form ist fast überall spielend gemeistert«.

Inhalt: Minneklage, in der die Reime als Wortspiele unterschiedliche Bildbereiche miteinander verbinden können, was Uhl, S. 188, wertet als »gezwungene Wortstellungen, gequälte Satzverbindungen und seltsame Gedanken«, von Kraus, S. 133, dagegen als »Inhalt, der vielfach durch eigenartige Gedanken erfrischt und ungezwungen von Strophe zu Strophe fortschreitet«.

Sommer-Natureingang und gesellschaftliche Sphäre gehen als Konkretisierungen von anger, heide (I,2), bluͦmen manigvalt (I,4) und von farbenfrohen Mädchen (vgl. I,5f.) fließend ineinander über, unterstützt durch den überschlagenden Reim (vgl. I,4f.); mit den letzten beiden Versen schließt sich die Sehnsucht des Ichs nach der Geliebten an. Aus Str. II, in der sich das Ich an die Minne wendet, sticht die Imagination des Widersachers heraus (vgl. II,5–7). In Str. III bittet das Ich reine selig wib (III,6) um Hilfe. Der Aufgesang dieser Strophe ist geprägt von zwei je durch äquivoken Reim vermittelten Wortspielen: Das Ich zieht guttuende Liebe tatsächlichem Gut vor (vgl. III,1f.) und blühende rote Lippen den tatsächlichen Blüten (vgl. III,4f.). Die Str. I–III sind dabei mehrfach miteinander verbunden: durch den tru̍telehten lip (III,9/I,9) sowie durch die Bildlichkeit des roten Mundes, die sich konkretisiert vom mu̍ndel rot (I,6; II,2 ist reduziert auf ir munde) zum roten kus (III,8). Str. IV gliedert sich in die zwei von Gegensätzen geprägten Bildbereiche von minnebande (IV,5) und freier Bewegung sowie von Minne als Feuer und Löschmittel; logisch bereitet die Strophe einige Probleme (vgl. von Kraus, S. 134f.). In Str. V nimmt die Minne selbst die Rolle der Minnedame ein. Auf sie richten sich Dienst und Liebe des Ichs von Kindheit an, auch greift die Strophe erneut die Metapher der Liebesbande auf und über die Semantik vom Minnesolt das Wortspiel vom Liebesgut in III,1f.

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 16.01.2019.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 C Neif 130 = KLD 15 XXXII 1Zitieren
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 38vb
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 39ra
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 39ra
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 39ra
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Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 39ra
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