Überlieferung: unikal in C.
Form: .3-a .3b .3-a .3b .3b
Der Auftakt ist nur in Str. I und III regelmäßig. Str. II weicht mit durchgängig weiblichen Kadenzen vom Schema ab. Wiederholt sind beschwerte Hebungen anzusetzen. Die drei beschwerten Hebungen in IV,4 verstärken den komischen Effekt des Stilbruchs. Die ältere Forschung hat ihre Echtheitskritik, inhaltlich angestoßen von Obszönität, stets auch mit der schlichten Form begründet (vgl. von Kraus, S. 143–145).
Inhalt: Das sogenannte ›Büttnerlied‹ ist neben den drei Pastourellen eines der obszönen Lieder im Gottfried-Korpus. Die Semantik des Faßbindens ist durchgängig sexuell aufgeladen. Zu Ähnlichkeiten mit ›Handwerkerliedern‹ in den Volksliedsammlungen des 19. Jahrhunderts vgl. Uhl, S. 216–218; Klein, S. 547, weist darauf hin, dass die Umsemantisierung von Begriffen aus Handwerk und Ackerbau auch in lateinischen Liebesbriefen des 12. Jahrhunderts nachweisbar ist.
Simone Leidinger
C Neif 153 = KLD 15 XXXIX 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 40rb | |||
I | |||
C Neif 154 = KLD 15 XXXIX 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 40rb | |||
II | |||
C Neif 155 = KLD 15 XXXIX 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 40rb | |||
III | |||
C Neif 156 = KLD 15 XXXIX 4Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 40rb | |||
IV | |||
C Neif 157 = KLD 15 XXXIX 5Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 40rb | |||
V | |||