huote-Kritik: (I) Die Frau wird mit einem klaren Spiegel verglichen, den man neidisch verhängt – was wohl die geläufige mittelalterliche Vorstellung von einer durch die Augen gehenden Spiegelminne aufruft –; eine Frau, die diese huote trifft, kann dem dienenden Mann nicht den ihm zustehenden gruoz geben. (II) Nicht alle Minnebande sind mit Händen zu greifen, deshalb sei auf huote zu verzichten; entscheidend muss der frei geäußerte Wille sein. Die Strophen teilen sich das Thema, sie wären aber auch als Einzelstrophen denkbar. Vgl. auch die thematisch verwandten Strophen J WAlex 13 und 14.
Zu Überlieferung, Form und Musik siehe auch den Tonkommentar.
Florian Kragl